Die Berge kommen ins Kinderdorf

Neue Boulderwand in Bethanien

An Bachläufen über Felsblöcke zu klettern ist besonders für Kinder und Jugendliche ein großes Vergnügen und erfordert eigentlich nur einen geschickten Umgang mit dem eigenen Gleichgewichtsempfinden. Schwierig wird es dann, wenn sich die Felsblöcke in den Bergen zu senkrechten Felswänden formen. Dann ist Klettern angesagt, was für viele eine Herausforderung darstellt, denn neben einem sicheren Tritt bedarf es auch der Überwindung von Höhenangst, Ausdauer, des Glaubens an die eigene Stärke und auch des Vertrauens in eine den Kletterer sichernde Person.

Das Klettern für Kinder und Jugendliche ist deswegen eine ideale Form zur Stärkung des eigenen Selbstwertgefühls und des Teamgeistes, was besonders für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Kinderdorf Bethanien wichtig ist.

Daher haben die Mitarbeitenden des Kinderdorfes eine Möglichkeit gesucht, eine sogenannte „Boulderwand“ (englisch „boulder“: der Felsblock) zu errichten, um damit „alpines Klettern“ nicht nur in den Schulferien und in den Bergen sondern auch im KiDo zu ermöglichen. Die Finanzierung dieses aufwendigen Projektes wurde durch unseren Freundeskreis des Bethanien Kinderdorfes Schwalmtal ermöglicht. Ihre Errichtung wurde durch ortsansässige Unternehmen durchgeführt und begleitet.

Nun konnte der Vorstand des Freundeskreises sich erstmals über die gelungene Indoor-Boulderwand an der Stirnseite der Aula des KiDo einen Eindruck verschaffen, was die Leiterin des Kinderdorfes, Julia Bartkowski, und den Vorsitzenden unseres Freundeskreises, Uwe Roscheck, spontan dazu verleiten ließ erste Klettererfahrungen zu sammeln.

„Für unsere Kinder und Jugendlichen haben wir eine Möglichkeit schaffen können, ganzjährig und vor allem in der ‚Corona-Zeit‘ eine sinnvolle sportliche Herausforderung zu schaffen, die bisher super angenommen wird“, so Bartkowski. Christoph Tappesser, Erlebnispädagoge im KiDo, ist ebenfalls von der neuen Anlage sehr angetan. Er gehört zum dreiköpfigen Sicherungsteam an der Kletterwand und berichtet begeistert über die Klettererfahrungen der Kinder und Jugendlichen und vor allem mit Stolz darüber, dass die 13-jährige  Rihanna sogar eine eigene Boulder-Strecke entwickelt habe: „Rihanna hat bereits Klettererfahrung und dann haben wir sie einfach mal machen lassen. Sie hat den sehr schwierigen ‚Schaffst du eh nicht‘-Weg selbst eingerichtet, aber sie hat es mehrfach schon bis oben hin in 6,10 m Höhe geschafft. Das wollen andere natürlich nachmachen.“ Etwa 70 Klettersteine auf der ca. 50 m² großen Boulderanlage bilden fünf mögliche Klettersteige mit unterschiedlichem Anspruch. Oben angekommen kann auf dem „Borussia-Weg“ die „Borussia-Hupe“ bedient werden, beim „Flash-Weg“ ist eine Glocke, die geläutet werden kann. „Eine besondere Motivation hatten die Kids zu Ostern“, so Tappesser. „Da haben wir

oben Schokoeier versteckt. Großer Spaß für alle!“

 

Der Vorstand des Freundeskreises ist glücklich und stolz, solch eine besondere und attraktive „Selbsterfahrungsmöglichkeit“ für die Kinder und Jugendlichen des Kinderdorfes realisieren und ermöglichen zu können. „Aufgrund glücklicher Umstände haben wir diese Investition tätigen können und freuen uns sehr, dass die Anlage so angenommen wird. Wenn die Kids schon nicht zum Klettern in die Berge fahren können, dann holen wir eben die Berge ins KiDo“, freut sich Roscheck über dieses gelungene Projekt.

 

Nun warten alle noch darauf, dass die Anlage durch professionelle Sprayer den letzten farblichen Schliff erhält und künftig „Cäpt’n KiDo“ von der Aulawand grüßt. 

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